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Die Verbraucher können sich momentan wieder über sinkende Preise für Unterhaltungselektronik freuen. Fernseher, Spielekonsolen oder Blu-ray-Player sind und bleiben vorerst günstig. Der „Bitkom“ (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.V.) erwartet auf diesem Sektor zum Jahreswechsel ein beträchtliches Umsatzminus. Der IT-Branchenverband veröffentlichte seine Jahresprognose am vergangenen Dienstag in Stuttgart.

Die Prognose für 2012

Auch 2012 wird aus Kundensicht wohl ein gutes Jahr werden. Branchenexperten prophezeien einen ähnlich harten Wettbewerb wie in diesem Jahr und damit einhergehende Preissenkungen. Die Nachfrage sei zwar gerade recht konstant, dennoch werden die Umsätze auch weiterhin schrumpfen. Mit einem erwarteten Minus von 1,5 Prozent fallen die Umsatzeinbußen jedoch etwas moderater aus als in diesem Jahr. Die Preispolitik der Stromversorger und der anhaltende Energiespartrend der deutschen Verbraucher würden die Nachfrage vorerst wohl nicht signifikant beeinflussen. Es wird also auch weiterhin viel Unterhaltungselektronik an die heimische Steckdose angeschlossen.

Den Löwenanteil fahren auch weiterhin TV-Geräte ein, die besonders zu sportlichen Großereignissen – wie beispielsweise der Fußball-WM – reißenden Absatz finden. Sie machen ungefähr die Hälfte des Gesamtmarktes aus. Immerhin steht im kommenden Jahr die Europameisterschaft an, was durchaus einige Fußballfans zum Kauf eines neuen TV-Gerätes bewegen könnte. Auch die neue Generation der Spielekonsolen und dementsprechendes Zubehör werden als wichtige Umsatztreiber betrachtet, die im laufenden Kalenderjahr allerdings noch nicht so richtig zündeten. Zudem bilden auch immer mehr Smartphones und Tablet-PCs eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Konsolen.

Die IFA als Branchenmotor

Die gerade zu Ende gegangene „Internationale Funkausstellung Berlin“ (IFA) soll nun auch für erhöhte Umsatzzahlen sorgen. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr ganz klar die TV-Geräte mit integriertem Internetzugang und die Heimvernetzung unterschiedlicher Geräte, Tablet-Computer, E-Book-Lesegeräte, Navigationsdienste und des digitalen Radios. Mit neuen Technologien versucht die Branche auch, sich gegen den deutlichen Preisverfall bei den Geräten zu stemmen. Das Umsatzwachstum der vergangenen Jahre, das wohl in erster Linie durch die Umstellung von Röhrenfernsehern auf Flatscreen-Geräte zu erklären war, ist für die Hersteller und Verkäufer wohl nur noch eine schöne Erinnerung. Bei den LCD-Fernsehern – einst das zuverlässigste Zugpferd des gesamten Industriezweiges – war in diesem Jahr ein Rückgang von 1,3 Prozent zu beobachten. Der Umsatz im TV-Bereich sank angesichts der harten, andauernden Preiskämpfe sogar um etwa zehn Prozent. Was Elektrogeräte im Allgemeinen betrifft, gibt es allein für die Hersteller von Haushaltsgeräten positive Prognosen. Die sogenannte „weiße Ware“ wird sich auch im kommenden Jahr bestens verkaufen und voraussichtlich für ein erhebliches Umsatzplus sorgen. Waschmaschinen, Kühlschränke und Geschirrspüler waren nun auch erstmals auf der IFA zu sehen und derlei Geräte hängen ja ohnehin in jedem Haushalt an der Steckdose.