Der Kauf einer Maus für den Computer gestaltete sich vor 10 Jahren für mich sehreinfach: Mit oder ohne Kabel? Grau oder Grauweiss? Mit oder ohne Mausrad? Im Vergleich zur gigantischen Auswahl heute, war die Kaufentscheidung eine Frage von wenigen Sekunden. Heute hingegen benötigt man vermutlich mindestens genau so lange um überhaupt herauszufinden, wie viele Hersteller es überhaupt gibt. Die Anzahl der Produkte hat über die letzte Dekade fast schon quadratisch zugenommen. Ein klein wenig Lichts ins Dunkel möchte ich euch mit meinem Erfahrungsbericht bringen. Die Maus meiner Wahl: Razer Orochi eine kabellose Bluetooth Lasermouse, besonders interessant für Gamer.
Der Hersteller:
Razer, ein Unternehmen, das bereits seit vielen Jahren auf dem deutschen Markt vertreten ist, versucht sich insbesondere bei Spielern einen guten Ruf zu aufzubauen. In meinen Augen handelt es sich hierbei auch um die einzige ernstzunehmende Konkurenz zu dem großen Unternehmen aus der Schweiz in Sachen Gamingzubehör.
Das Mousepad Razer Kabuto:
Naben der Razer Orochi Maus bietet Razer zusätzlich neben der Orochi Maus auch noch ein Mauspad, welches unter dem Produktnamen Kabuto verkauft wird (Günstigster Preis Nov´09: 16,45 EUR). Es handelt sich hierbei um ein handelsübliches Textil Mousepad mit gummierter Unterlage und edel wirkendem Aufdruck. Die Gleiteigenschaften sind überdurchschnittlich aber nicht überragend, der Stoff nutzt sich wie erwartet schnell ab und wird immer rauher. Insgesamt kann die Qualität des Mousepads leider nicht überzeugen, da bereits nach wenigen Wochen Benutzung sich die Oberfläche von der Gummimatte löst. Eine Abnutzungserscheinung, die man bei einem Großteil aller Textil Mousepads beobachten kann, welche dann aber mit ca 5 EUR auch nur ein Drittel kosten!!! Wirklich überzeugen kann hingegen die Verpackung, welche für ein Mousepad eine ungewohnt schöne Aufmachung bietet. Insgesamt kann man also dem Mousepad keine gute Performance bescheinigen, einem Kauf kann ich nur demjenigen empfehlen, dem ein stimmiges Gesamterscheinungsbild am Herzen liegt. Zusammen mit der Orochi Maus ergibt sich ein angenehmes Erscheinungsbild wie aus einem Guss.
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Razer Orochi:
Features laut Hersteller:
• Razer Präzisons 3G Laser ™ Sensor
• Bis zu 254 cm/s • Beidhändiges Design • 32 KB Razer Synapse™-Onboard-Speicher* • On-The-Fly Sensitivity™-Anpassung • Geräuschfreie Ultraslick™ Teflon-Gleitfüße • Goldbeschichteter USB-Anschluss • Verwendet 2 AA-Batterien • Ungefähre Größe: 99(L) x 67.8(W) x 35(H) *Nicht anwendbar für Mac |
In Kabelloser Benutzung:
– Bluetooth 2.0-Verbindung – Bis zu 2000 DPI Abtastrate – 125Hz Polling/ 8ms Reaktionszeit |
In Benutzung Mit Kabel: – Doppelmodus: Benutzung mit und ohne Kabel – 4000 dpi Razer Precision™ 3G Lasersensor – 1000 Hz Ultrapolling / 1 ms Reaktionszeit |
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Anmerkung: Mit angeschlossenem Kabel keine Batterien notwendig |
1. Let´s start:
Ähnlich wie bereits bei dem Razer Kabuto-Mousepad kann auch die Verpackung der Razer Orochi-Maus überzeugen. Man kann sie leicht öffnen und auch wieder vernünftig verschließen, ohne Scheere oder Messer, ohne Gefahr zu laufen sich wie bei manch einer anderen Verpackung zu schneiden. Anders als bei dem Mousepad aber, gibt es zusätzlich zur Maus folgendes Zubehör:
1x USB-Kabel, 1x Transporttasche, Razer-Tribal-Aufkleber, 2x Alkaline Einweg AA Marken-Batterien, Informations und Dokumentationsmaterial.
Was fehlt, ist eine CD mit Treibern. Dies ist mir sofort aufgefallen, vielleicht hat diese nur bei mir gefehlt? Da die Maus so einige Features bietet, ist die Treiber-Software wirklich wichtig. Bevor man jetzt allerdings die Servicehotline von Razer bemüht, lohnt sich der Blick auf die etwas unübersichtliche Razer Homepage, die neusten Treiber für MacOS, Windows und sogar Firmware Updates können dort heruntergeladen werden. Nachdem ich die neuste Software und Firmware heruntergeladen und installiert hatte, ging es los. Die Treiber waren schnell installiert ( Für MacOS als auch Windows ) und dank des auf der Unterseite der Maus geklebten Hinweises wie man die Maus per Bluetooth an den Computer koppelt, konnte ich auch nach erfolgter Installation des Treibers die Maus verbinden (es sollte je nach Betriebssystem auch ohne Treiber funktionieren). Mit dem optional anzuschließenden USB Kabel ist eine Treiberinstallation natürlich für die essentiellen Mausfunktionen nicht nötig. Wer die Maus an einem Desktop PC per Kabel betreiben möchte, sollte sich nach einer USB Verlängerung umgucken, das Kabel ist lediglich 60cm lang.
2. Haptik, Design, Verarbeitung und Ergonomie:
Der erste Kontakt ist ungeheuer wichtig, umso mehr freut es mich sagen zu können, dass der Materialmix bei der Razer Orochi sehr gut gelungen ist. Man fasst die Maus gut an und alle Finger finden intuitiv ihren Platz. Gut ist, dass die Maus auch für Linkshänder geeignet ist. Schlecht hingegen ist, dass typisch dem Trend zum Notebook hin die Razer Orochi entsprechend klein ausfällt: der kleine Finger als auch das Handgelenk schleifen auf der Oberfläche mit. Je nach Größe der Hände kann es durchaus störend ausfallen. Ebenso negativ aufgefallen ist mir die unangenehm scharfkantige Ecke an der Innenseite beider Maustasten aufgefallen. Leider sind die vier zusätzlichen Buttons auf der linken sowie rechten Seite nicht sonderlich gut positioniert, man muss seine Finger teilweise verkrampfen damit man sie sicher drücken kann. Teilweise wird auf Grund des viel zu hohen Druckpunktes und der fast nahtlos abschließenden Kante ausversehen auch auf der gegenüberliegenden Seite ein Klick ausgeführt. Wirklich effektiv lassen sich somit meiner Meinung nach nur eine Seite (also 2 Tasten) nutzen. Das Design ist farblich dezent, die Maus ist komplett in schwarz gehalten und die Designhighlights sind mit dem Razer Symbolaufdruck und dem beleuchteten, fast frei hängenden Mausrad bereits aufgezählt. Der Hub der linken und rechten Maustaste ist relativ lang und es muss recht viel Kraft aufgewendet werden um zu klicken. Der Klick an sich durchschnittlich laut, schnelle Klickabfolgen könnten vielleicht auf Grund des Hubs an ihre Grenzen stoßen. Der Druckpunkt liegt glücklicherweise klar und ist nicht schwammig.
3. Bedienung, Anschluss, Batterielaufzeit
Der Anschluss erfolgt wie schon erwähnt je nach den momentanen Bedürfnissen des Nutzers. Positiv ist, die Maus wird nach dem Einschalten per Schalter auf der Unterseite sehr schnell vom Rechner erkannt und verrichtet tadellos und ohne Aussetzer die Arbeit. Die Reichweite ist dank Bluetooth 2.0 enorm und funktionierte sogar durch eine Wand hindurch. Leider kam es mir so vor, dass inbesondere bei kabellosem Betrieb unter MacOS der StandBy Modus der Razer Orochi viel zu früh aktiviert wird, was nach einer Zeit zu einer deutlichen Verzögerung bis zur ersten Reaktion auf dem Bildschirm führt. Per Kabel angeschlossen gibt es dieses Problem nicht. Für flotte Action-Shooter empfiehlt sich ohnehin insbesondere unter Windows der Anschluss per USB Kabel, da hier ein 4000 DPI Modus mit 1000 Hz Polling Mode möglich ist. Die Abtastrate lässt sich unter MacOS als auch unter Windows „OnTheFly“ auf den jeweiligen Anspruch verändern. Die Batterielaufzeit ist leider nicht so hoch wie von Razer angegeben. Wer nicht immer sofort die Maus ausschaltet, sobald er für ein paar Stunden diese nicht bewegt kann selbst mit sehr guten Sanyo Eneloop 2000 MAh Akkus alle 2-3 Wochen zum Ladegerät greifen. Die beigelegten (Marken) Alkaline Batterien waren noch schneller leer.
4. Software
Der Softwareumfang variiert zwischen Windows und Mac Variante erheblich. Unter Windows kann man die die Tastenbelegung frei wählen, sich bestimmte Markos (Tastatureingaben & Mausklicks inkl. variabler Verzögerung) erstellen lassen und die verschiedenen Schritte bei der Wahl der Abtastrate genauer definieren lassen. Unter MacOS kann man über diese Funktionen nicht verfügen. Immerhin kann man die in Profilen gespeicherten Makros bzw. Tastenbelegung auch unter MacOS nutzen, da die Razer Software die Konfiguration in den Synapse Speicher der Razer Orochi lädt. Insgesamt ist das ein sehr nettes Feature, weil auch für jede Anwendung (CounterStrike, Age Of Empires etc.) zumindest unter Windows ein eigenes Profil angelegt werden kann. Allerdings muss man sagen, dass der Maus deutlich zu wenige Tasten zur Verfügung stehen um dieses Feature effektiv mit mehreren Makros und Profilen ohne zur Razer Software gehen zu müssen nutzen zu können. Es stehen NUR 7 Tasten zur Verfügung. Trotzdem macht die Software einen guten und durchdachten Eindruck das Mausrad als auch der etwas unschlüssige Batterieindikator lassen sich deaktivieren, insbesondere die Möglichkeit eines Firmwareupdates lässt vielleicht auf die ein oder andere sinnvolle Ergänzung hoffen.
5. Fazit
Das Fazit fällt auf Grund der klaren Vor- und Nachteile kurz aus. Die Vorteile sind die überdurchschnittliche Materialanmutung, das bei kleineren Händen recht gute Griffgefühl, die umfangreiche Software und die updatebare Firmware. Auch die Möglichkeit wahlweise per Bluetooth oder USB Kabel anzuschließen ist eine super Idee, man fragt sich, wieso es sowas nicht schon vorher gegeben hat. Gerade für Spieler von Actionlastigen Spielen ist eine Funkmaus ein absolutes No-Go. Die mitgelieferte Transporthülle ist eine tolle Beigabe, damit die Maus noch lange so aussieht wie neu. So klar wie die Vorteile, sind jedoch auch die Nachteile: Die Batterielaufzeit ist recht weit von den Herstellerangaben entfernt, die Maus ist mit einem Preis von 80 EUR nicht überall sorgfältig genug gefertigt. Außerdem fehlen der Maus an mehr Buttons! Am Besten auch gleich besser platziert und ausgeführt als die vier vorhandenen. Der Tastenhub könnte unter Umständen deutlich zu lange bzw. der benötigte Kraftaufwand zu groß sein. Für 80 EUR hätte Razer z.B. veschiedene Oberschalen mit unterschiedlichen Eigenschaften anbieten bzw. beilegen können, hier liegt eine wirkliche Innovation begraben! Wer kauft sich also die Razer Orochi? Der typische Käufer ist ein Spieler, der an einem Notebook mit integriertem Bluetooth spielt und für den eine Funkmaus auf Grund der Verzögerung nicht in Frage kommt und aus diesem Grund dazu gezwungen ist zwei Mäuse zu kaufen.