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Preiswerter Drucker, teure Patronen: So funktioniert heute das Geschäft mit Druckern. Ist beim vermeintlichen Schnäppchen jedoch erstmalig die Druckerpatrone leer, folgt in der Regel die Ernüchterung! Manchmal kostet solch ein Tintentank mehr als der Drucker gekostet hat. Auf bis zu 2.000 Euro je Liter kommt man, wenn die enthaltene Flüssigkeit hochgerechnet wird. Daher sehen sich immer mehr Verbraucher nach Alternativen zu den teuren Patronen der Original-Hersteller um.

Stiftung Warentest testet Druckerpatronen von Drittanbietern

Im März dieses Jahres testete Stiftung Warentest die Tinten für vier Druckermodelle:

  • Brother
  • Canon
  • Epson
  • HP

Besonders für die Brother- und Epson-Drucker gab es zahlreiche gute und vor allem preiswerte Alternativen zu den Original Druckpatronen. Anders sieht es bei HP und Canon aus – hier ist die Ersparnis bei Druckpatronen von Drittanbietern geringer.

Dies liegt unter anderem an den unterschiedlichen Systemen der Drucker. Während Epson und Brother ganz simple Farbtanks für alle vier Druckfarben Schwarz, Gelb, Cyan und Magenta nutzen, verwenden HP und Canon zwei Patronen mit eingebautem Druckkopf: eine Kombipatrone für Farbe und eine für Schwarz.

Druckerpatronen Testsieger ist Brother

© istock.com/by_nicholas

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Beim Brother-Drucker geht der Patronenwechsel am leichtesten von der Hand. Er akzeptiert auch die Patronen von Drittanbietern problemlos. Denn in den Brother-Patronen steckt keine Elektronik, während die anderen Anbieter den Füllstand kontrollieren. Ein Wechsel zu einem Drittanbieter macht sich vor allem im Preis bemerkbar: Die Originalpatrone für über 20 Euro druckt etwa 550 Textseiten, eine alternative Druckpatrone für schlappe zwei Euro schaffte sogar 100 Seiten mehr. Somit kostet die Patrone eines Drittanbieters für einen Brother-Drucker nur ein Zehntel des Preises einer Original-Druckpatrone und die Ersparnis liegt bei über 90 Prozent!

Bei Epson sind die Druckpatronen mit einem elektronischen Chip versehen, der erkennt, ob mit Original- oder Fremdpatrone gedruckt wird. Es wird ein entsprechender Warnhinweis angezeigt, der jedoch einfach ignoriert werden kann.

HP und Canon hingegen verbieten den Nachbau ihrer Druckpatronen aus patentrechtlichen Gründen. Deshalb kaufen Händler gebrauchte Original-Druckpatronen auf, reinigen und füllen sie anschließend wieder. HP vermeldet dann, dass eine gefälschte Patrone verwendet würde und Canon gibt die Füllstandanzeige nicht bekannt. Doch auch hier können die Meldungen ignoriert werden und Einsparungen sind in Höhe von bis zu 70 Prozent möglich.