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Auf der Suche nach meinen favorisierten Kopfhörern für alle Lebenslagen habe ich einen Zwischenhalt bei den Jabra Rox gemacht. Als kabelloses In Ear Modell versprechen sie mir größtmögliche Flexibilität: Ich kann sie in allen Lebenslagen tragen und durch ihr geringes Gewicht im Gegensatz zu Over Ear Modellen überall unkompliziert dabei haben. Die großen Fragen dabei sind: Wie ist der Klang? Wie ist der Tragekomfort? Wie lange hält der Akku? Und wie gut ist die Bluetooth Verbindungsqualität?

Über die Verarbeitung brauche ich nicht viele Worte zu verlieren, sie ist Jabra-typisch sehr gut. Das Kabel besitzt eine griffige Gummierung, die Rückseite der Kopfhörereinheiten ist aus Metall. Die Rückseite des linken Lautsprechers lässt sich aufklappen. Hinter der Klappe befindet sich der Micro USB Anschluss zum Aufladen. Der besondere Effekt der Rox ist die magnetische Rückseite der Hörer. Wenn beide Seiten zusammenschnappen, versetzt es die Kopfhörer automatisch in den Standby-Modus. Das spart Strom und ist auch praktisch, denn dadurch kann man die Kopfhörer z.B. im Supermarkt an der Kasse kurz absetzen und um den Hals fixieren, damit man sie nicht unbemerkt verliert. Denn schließlich sind sie ja nicht wie kabelgebundene Kopfhörer an ein Endgerät angeschlossen.

Im Lieferumfang befinden sich vier  Ohrstöpsel in verschiedenen Größen, eine Aufbewahrungstasche und ein kurzes Micro-USB Kabel.

Das Pairing der Jabra Hörer mit meinen Apple Geräten verlief Jabra-typsich gut. Man wird von einer freundlichen Stimme auf englisch angeleitet und über den Verbindungsstatus informiert.

Kommen wir zum wichtigsten Kriterium bei Kopfhörer, dem Klang. Hier kann der Jabra Rox für mich voll punkten. Er bietet einen erstaunlich guten Klang, den besten, den ich mit Bluetooth Kopfhörern bisher erlebt habe. Jegliche Art von Musik, ob ruhiges Ambient, beatlastiger Pop oder Radio-Podcasts kommen immer dynamsich und stimmungsvoll rüber. Der Sound ist absolut vergleichbar (wenn nicht sogar noch einen Tick lebendiger) mit meinen Alltag In Ear Hörern, den Sennheiser CX 300.

Aber ein Kopfhörer für den täglichen Einsatz in Bus und Bahn muss noch andere Kriterien gut erfüllen. Kommen wir zu einer weiteren positiven Eigenschaft: Mit der Akkulaufzeit kann ich gut leben. Offiziell wird sie mit 5,5 Stunden angegeben und das kann ich bestätigen. Sofern ich also maximal ein paar Stunden bis zur nächsten Steckdose bzw. USB Anschluss unterwegs bin und dann sowieso das Musikhören unterbrechen muss (wie z.B. im Arbeitsalltag), passt das. Natürlich darf man nicht vergessen, die Jabra Rox nach einigen Hörstunden aufzuladen, sonst bleiben sie am nächsten Tag still.

Kommen wir zu meinem Sorgenkind, dem Tragekomfort. Eigentlich verspricht man sich von einem kabellosen Kopfhörer ein freies Tragegefühl. Das kann ich aber für die Jabra Rox nicht bestätigen. Die Hörereinheiten sind natürlich größer und schwerer als bei kabelgebunden Varianten, da irgendwo die Stromquelle für die Bluetooth-Verbindung untergebracht werden muss. Die Jabra Rox Hörer wirken nicht unelegant, haben aber doch ein gewisses Gewicht. Dadurch habe ich nie ein entspanntes Ohrgefühl, weil ich immer damit rechnen muss, dass sie sich aus meinen Ohren lösen. Da das Verbindungskabel hinter meinem Kopf über den Nacken läuft, kommt es bei häufigen Kopfbewegungen immer wieder zu einem Zug auf dem Kabel der zu Spannungen am Ohr führt. Ich muss die Lautsprecher schon ziemlich fest ins Ohr drücken, um dem entgegen zu wirken. Durch die Massivität der Hörereinheiten entsteht ein gewissen Druck in meiner Ohrmuschel.

Jabra Rox Wireless Bluetooth In-Ear-Kopfhörer (Stereo-Headset, Bluetooth 4.0, NFC, Freisprechfunktion) schwarz
Jabra Rox Wireless Bluetooth In-Ear-Kopfhörer (Stereo-Headset, Bluetooth 4.0, NFC, Freisprechfunktion) schwarz
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Weiterhin nicht ganz zufrieden bin ich mit der Qualität der Bluetooth-Verbindung. Wenn ich mein iPhone in der Hosentasche trage und laufe, kommt es immer mal wieder zu kurzen Aussetzern. Leider in einer Häufigkeit, die ich als störend empfinde. Vielleicht kann Jabra das durch Firmware-Updates optimieren.
Oft hatte ich auch Probleme beim Fortsetzen nach dem Standby per Magnet-Funktion. Die Verbindung baute sich nicht automatisch auf. Dann schaltete ich die Rox per langem Halten der Play-Taste aus, konnte sie aber nicht direkt wieder starten. Manchmal musste ich einige Minuten warten, bis ich sie wieder starten konnte.

Fazit

In puncto Verarbeitung, Klang und Akkulauftzeit konnten mich die Jabra Rox absolut überzeugen. Nicht aber wenn es um Tragekomfort und Bluetooth-Verbindung geht. Hauptsächlich der Tragekomfort ist für mich der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich sie nicht mehr täglich als meine Standard-Kopfhörer nutze, sondern wieder bei einem kabelgebundenen Modell bin.

Die Jabra Rox sind aktuell für ca. 130 Euro erhältlich.