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Kurz vor den Osterfeiertagen dachte ich darüber nach, ob ich mir Ubis neuen Siedler-Titel zulegen sollte, um an den freien Tagen mal wieder ein paar Stündchen mit einem fesselnden Computerspiel zu verbringen. Die Siedler Serie war, obwohl ich Echtzeitstrategie sehr gerne mag, noch nie so ganz mein Fall. Der von vielen geliebte Wuselfaktor war mir immer zu anstrengend und zeitaufreibend. Doch der siebte Teil wurde von der Presse spielerisch und grafisch so gelobt, dass ich neugierig wurde.

Weiterhin positiv stimmte mich der Fakt, dass das Spiel gleichermaßen für Windows und Mac OS ausgeliefert wird und ich nicht zwei Versionen für beide System kaufen müsste. Das wäre cool falls ich mir bald ein MacBook Pro kaufen würde.

Aber dann stieß ich auf den Hinweis zum Kopierschutz: “Es wird eine permanente Internetverbindung benötigt, um das Spiel zu spielen.” Obwohl ich zu Hause natürlich an einer DSL-Flatrate hänge, machte mich das skeptisch. Was wenn ich mal die Mac OS Version auf einem MacBook Pro im Garten spielen möchte? Da hab ich kein Internet. Wenn es ein echtes Online-Spiel wäre, würde ich den Zwang einer dauerhaften Netz-Verbindung ja verstehen, geht ja nicht anders, aber bei den Siedlern handelt es sich nunmal um ein typisches Einzelspieler-Game, mit dem man sich gerne mal für ein paar Stunden aus dem Alltagsstress zurückziehen und dabei evtl. auch örtlich ungebunden sein möchte. Dieser Umstand und der für mich nach wie vor hohe Preis für ein Computerspiel von 50 Euro hielten mich von einem Kauf ab.

Als ich dann nach den Feiertagen las, dass es Probleme mit den Siedler-Servern gab und viele ihr gekauftes Spiel gar nicht spielen konnten, sah ich mich in meiner Entscheidung bestätigt. Bei allem Verständnis für den Schutz vor Raubkopien, aber diese Maßnahme ist einfach nur eine Frechheit. Die Stimmung der Spieler schlägt sich dementsprechend in den Kundenbewertungen bei Amazon nieder: 1,5 Sterne aus derzeit knapp 550 Rezensionen. Das schreckt ab, zurecht. Und in Sachen Raubkopien erreicht Ubi damit nur das Gegenteil: Es spornt die Cracker zu neuen Taten an und die enttäuschten potentiellen Käufer warten auf ihre Resultate.

Schade. Für 35 Euro und mit einem humanen Kopierschutz würde “Die Sieder 7” längst in meinem Regal und dem vieler tausend anderer stehen. So wird es das aber nie.